Obliegenheiten bei Versicherungsverträgen
- Obliegenheiten bei Versicherungsverträgen
1. Versicherungsnehmer: Keine schuldvertraglichen Leistungspflichten des Versicherungsnehmers, sondern Pflichten im eigenen Interesse. Werden Obliegenheiten verletzt, kann der Versicherer kündigen und sich im ⇡ Versicherungsfall auf Leistungsfreiheit berufen (vgl. § 6 I, III VVG).
- Wichtige O.b.V.: ⇡ Anzeigepflicht, ⇡ Auskunftspflicht, ⇡ Rettungspflicht. Die Rechtsprechung hat für nach dem Versicherungsfall zu erfüllende Obliegenheiten (§ 6 III VVG) die scharfe gesetzlich vorgesehene Rechtsfolge der Leistungsfreiheit bei folgenlos gebliebenen vorsätzlichen Verletzungen von O.b.V. abgemildert (sog. Relevanzrechtsprechung).
- Obliegenheitsverletzungen von Repräsentanten werden dem Versicherungsnehmer zugerechnet.
- 2. Versicherer: Obliegenheiten des Versicherers sind seltener. Als Obliegenheit des Versicherers kann z.B. die Pflicht zur Aushändigung der Verbraucherinformation bezeichnet werden (vgl. § 10a VAG, § 5a VVG).
Lexikon der Economics.
2013.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Versicherungsvertrag — 1. Abschluss: Ein V. kommt gemäß §§ 145 ff. BGB i.d.R. durch die Stellung eines ⇡ Versicherungsantrags durch den Versicherungskunden und die Annahme dieses Antrags durch den ⇡ Versicherer (formeller ⇡ Versicherungsbeginn) zustande. Über den V.… … Lexikon der Economics
Rücktritt — I. Bürgerliches Recht:1. Begriff: Einseitige empfangsbedürftige ⇡ Willenserklärung, die einen gültigen Vertrag (im Gegensatz zur nur für die Zukunft wirkenden ⇡ Kündigung) rückwirkend aufhebt, wenn das Recht zum R. vertraglich oder gesetzlich… … Lexikon der Economics
Fahrlässigkeit — I. Zivilrecht:Außerachtlassen der im Verkehr objektiv erforderlichen Sorgfalt (§ 276 BGB). Weder Verkehrsunsitten noch Fähigkeiten oder Einsicht des Schuldners werden berücksichtigt, jedoch wird innerhalb bestimmter Gruppen differenziert (z.B.… … Lexikon der Economics
Versicherungsantrag — Antrag des potenziellen Versicherungsnehmers auf Abschluss einer Versicherung. Die Beantwortung im Antragsvordruck gestellter Fragen durch den Versicherungsnachfrager ermöglicht dem Versicherungsanbieter die Einschätzung des Risikos, die… … Lexikon der Economics
Sicherheitsvorschriften — im Versicherungswesen z.T. auf Gesetzen und Verordnungen, in der Individualversicherung auch auf vertraglicher Vereinbarung (⇡ Obliegenheiten bei Versicherungsverträgen) beruhend; dienen der Schadenverhütung. Verletzung kann zur Leistungsfreiheit … Lexikon der Economics
Lebensversicherung (Deutschland) — Eine Lebensversicherung ist eine Individualversicherung, die das biometrische Risiko (meist Todesfall oder Langlebigkeit) der versicherten Person wirtschaftlich absichert. Inhaltsverzeichnis 1 Arten 2 Rechtlicher Rahmen 2.1 Versicherer 2.2 … Deutsch Wikipedia
Versicherungsvertragsgesetz (Deutschland) — Basisdaten Titel: Gesetz über den Versicherungsvertrag Kurztitel: Versicherungsvertragsgesetz Abkürzung: VVG Art: Bundesgesetz Geltungsbereich … Deutsch Wikipedia
Ablebensversicherung — Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Ländern zu schildern. Eine Lebensversicherung ist eine Versicherung, die das biometrische Risiko (meist Todesfall oder Langlebigkeit) der… … Deutsch Wikipedia
Erlebensversicherung — Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Ländern zu schildern. Eine Lebensversicherung ist eine Versicherung, die das biometrische Risiko (meist Todesfall oder Langlebigkeit) der… … Deutsch Wikipedia
Fondsgebundene Lebensversicherung — Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Ländern zu schildern. Eine Lebensversicherung ist eine Versicherung, die das biometrische Risiko (meist Todesfall oder Langlebigkeit) der… … Deutsch Wikipedia